Wissenswerets
So erleichternd es für alle Betroffenen letztendlich ist, wenn dann schließlich eine langersehnte Herztransplantation erfolgreich durchgeführt ist, so schwierig ist es danach für viele von ihnen aber auch, mit dem neuen Leben und den zugehörigen Bedingungen zurecht zu kommen. Viele Ängste und Unsicherheiten drohen anfangs den Alltag zu beherrschen.

Da der Organismus aufgrund seines Immunsystems erkennen kann wenn sich etwas ‘fremdes’ im Körper befindet, ist das neue Organ einer ständigen Bedrohung ausgesetzt.

Ein intaktes Immunsystem erkennt das neue Organ als fremd und greift es an. Es will den Menschen vor dem ‘Eindringling’ schützen, weil es darin eine Bedrohung sieht. Würde es zu einem solchen ‘Angriff’ kommen, dies bezeichnet man als Organabstoßung, würde es unweigerlich zum Organverlust führen.

Um dies zu verhindern, wird der Transplantatempfänger mit Immunsuppressiva behandelt. Das wiederum macht den Körper sehr anfällig. Durch das zu Beginn der Therapie sehr stark abgeschwächte Immunsystem droht für den Patienten ständig die Gefahr einer Infektion. Dies zu verhindern, bedarf klarer Verhaltensweisen. Die verlässliche Einhaltung bestimmter Regeln, minimiert derartige Risiken sehr stark, kann sie jedoch nicht ganz ausschalten. Der Umgang mit dieser Situation führt im allgemeinen zu der oben erwähnten Unsicherheit.

---

Ohne die Behandlung mittels Immunsuppressiva würde das Immunsystem das ‘Fremde’ im Körper erkennen und es angreifen. Es will ja den Körper vor dem ‘Eindringlich’ schützen. So wie es bei jeder Erkältung Abwehrkräfte mobilisiert um die eingedrungenen Viren zu bekämpfen, will es das fremde (neue) Organ ebenfalls bekämpfen, es droht eine Organabstoßung.

Immunsuppressive Medikamente sind in der Lage, das Immunsystem - die Abwehrmechanismen des Körpers - zu blockieren bzw. herab zusetzten. Zu Beginn und während der ersten sechs Monate nach einer HTX ist die Dosierung recht hoch und verlangt von dem Patienten spezielle Verhaltensweisen. Diese betreffen vor allem die Hygiene, die Ernährung, Kontakte mit Menschen und Tieren u.a.m.

Im Verlauf der weiteren Monate werden die therapeutisch notwendigen Dosierungen der Medikamente schrittweise herabgesetzt. Nach cirka sechs bis zwölf Monaten, je nach Einzelfall, ist die Dosierung so weit heruntergesetzt, dass der Körper wieder eigene Abwehrmechanismen aufbaut und die allzu extreme Empfindlichkeit vorbei ist. Dennoch bedeutet es aber für das gesamte Leben des Patienten, Immunsuppressiva einzunehmen und seine Lebensweise entsprechend anzupassen, da eine Infektion stets einen sehr schweren Verlauf nehmen kann..

Herzansichten